Das Wort „Freispiel“ bezeichnet die Zeitspanne im Tagesablauf, während der die Kinder in möglichst freier Selbstbestimmung ihre Tätigkeit und ihren Spielort innerhalb der zur Verfügung stehenden Räume frei wählen.
Spielmaterial, Spielpartner sowie Intensität, Verlauf und Dauer können dabei selbst festgelegt werden.
Bei dieser bewusst eingesetzten Methode werden Entscheidungskraft und Selbstständigkeit gefördert, Konfliktlösungen werden eingeübt und die Kinder können wichtige Erfahrungen im Umgang mit anderen machen. Dabei werden sie vom pädagogischen Personal begleitet, das durch persönliche Zuwendung Hilfestellung gibt, die Kinder während des Spiels beobachtet und neue Anregungen geben kann. Eine zurückhaltende Aktivität des Personals ist im Freispiel nötig, damit die Kinder sich selbst entfalten können.
Die Freispielzeit ist eine sehr wichtige Phase im Tagesablauf, der wir gerne viel Raum geben wollen.
Gezielte Angebote werden aus allen Bereichen des BEP (Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan) durchgeführt. Dazu gehören die in einem extra Punkt aufgeführten Basiskompetenzen und die Förderschwerpunkte.
Grundlage der Angebote sind die Bedürfnisse der Kinder. Unser Ziel ist es, die Kinder dort abzuholen, wo sie in ihrer Entwicklung stehen und sie mit Freude und Spaß in verschiedenen Entwicklungsbereichen zu fördern.
Dies kann am besten in Kleingruppen bzw. in der Beschäftigung mit dem einzelnen Kind erfolgen.
Aber auch Kreisspiele, Lieder, Geschichten, Ausflüge, die gezielte Turnstunde, etc. machen Kinder stark und fördern in der Gemeinschaft das soziale Miteinander.
Besonderheiten der U3 Gruppe
(Diese Gruppe besteht aus jüngeren Kindergartenkindern und 5 Kinder, die noch keine 3 Jahre alt sind)
Die pädagogischen Inhalte richten sich auch in dieser Gruppe nach dem BayKiBiG, d.h. alle Basiskompetenzen und Förderschwerpunkte werden auch hier berücksichtigt (ohne Vorschulprogramm)
Kinder unter 3 Jahren brauchen eine längere Eingewöhnungszeit mit intensiven Gesprächen zwischen Eltern und Personal. Eltern müssen die ersten 2-3 Wochen für die Eingewöhnung einplanen. Zunächst besuchen die Kinder nur vormittags die Einrichtung, dies wird dann Schritt für Schritt auf die eigentliche Buchungszeit erweitert.
Anfangs werden sie mit in der Gruppe sein und sich dann immer länger aus der Gruppe zurückziehen.
Eine gute Eingewöhnungsphase ist die beste Voraussetzung, dass sich die Kinder im Kindergarten wohl fühlen, sichere Bindungen zum Betreuungspersonal aufbauen können und somit weniger ängstliches Verhalten zeigen werden.
Frühkindliche Bildung kann nur im Zusammenspiel von Bindungen zu verlässlichen Bezugspersonen und dem Erkunden von „Neuem“ entstehen.
Dabei braucht das Kind eine liebevolle Zuwendung, die Sicherheit, dass es sich jederzeit an einen Erzieher wenden kann, Stressreduktion bei Wut, Ärger, Trauer… , in dem das Kind Trost findet bei den Bezugspersonen und die Unterstützung des Kindes, indem das Kind Hilfe zur Selbsthilfe erfährt.
Dafür wird speziell in dieser Gruppe eine Umgebung geschaffen, die das Kind anregt, in sicherer emotionaler Basis, seine Umgebung und Neues kennenzulernen und zu erforschen.
Spezielle Spielsachen für U3 Kinder werden angeschafft, Spielsachen für die „Größeren“ werden so aufbewahrt, dass keine Gefahr für die Kinder unter 3 besteht.
Es werden Ruhezonen geschaffen, in denen sich das Kind zurückziehen kann. Puppenecke und Bauecke werden weiterhin bestehen.
Selbstverständlich werden auch die älteren Kinder individuell gefördert und erhalten altersentsprechende Anregungen für ihre Entwicklung.
Die Brotzeit wird am Anfang gemeinsam stattfinden, um den Kindern einen geregelten Tagesablauf zu ermöglichen.